Fragen & Antworten für Angehörige
Sie machen sich Sorgen um das Spielverhalten einer Person aus Ihrem sozialen Umfeld?
Sie sind:
Auch für Angehörige ist es eine belastende Situation
Auch Sie können an Ihre Grenzen stossen, wissen vielleicht nicht mehr weiter, vermuten eine Spielsucht aber sind sich nicht sicher, ob und wie sie die betroffene Person darauf ansprechen sollen...
Das FAQ für Angehörige soll Sie hierbei unterstützen.
Was kann ich für mich tun?
Sich selber Sorge tragen
"Wieso sollte ich zu mir Sorge tragen? Ich habe ja kein Spielproblem."
Auch wenn die Spielsucht Sie nur indirekt betrifft, können die Auswirkungen schwerwiegend sein. Viele Angehörige klagen über Schlafprobleme, erhöhten Stress und Angstgefühle. Vielleicht denken Sie immer mehr an das Spielproblem, Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche werden in den Hintergrund gedrängt. Sich um sich selber zu kümmern, ist aber zentral, um einen gewissen Abstand zur Suchtkrankheit zu bekommen und sich nicht zu stark vereinnahmen zu lassen.
Doch was bedeutet das konkret?
Tun Sie, was Ihnen gut tut. Führen Sie angenehme oder entspannende Tätigkeiten durch. Hier ein paar Vorschläge:
- Gehen Sie an die frische Luft, machen Sie einen Spaziergang
- Trinken Sie einen Kaffee mit Freunden
- Nehmen Sie ein Bad
- Hören Sie Musik
- Lesen Sie ein Buch
- Versuchen Sie Zeit mit der spielsüchtigen Person zu verbringen, ohne den Fokus immer auf die Spielsucht zu lenken
- Finden Sie wieder zu einem geregelten Tagesablauf: Mahlzeiten zu einer gewissen Zeit einnehmen, genügend Schlaf etc.
Sich etwas Gutes tun ist kein egoistischer Akt. Im Gegenteil, indem Sie sich um sich selber kümmern, werden Sie mehr Kraft finden, für die betroffene Person da zu sein und zu helfen.
Grenzen setzen
Kommt Ihr/e Partner/in, Ihr Vater/ Ihre Mutter oder Ihr Kind manchmal aggressiv nach Hause, oder erpresst Sie sogar für Geld?
Gemeinsame Konten wurden fürs Spielen verwendet? Es ist wichtig, dass Sie selber Grenzen ziehen. Kommunizieren Sie klar, bis wohin ein Verhalten toleriert wird. Dies ist wichtig, um sich selber zu schützen, aber auch um dem Spielenden zu zeigen, dass nicht alles annehmbar ist.
Finanzen schützen
"Soll ich Geld leihen, damit mein Partner/meine Mutter/mein Sohn etc. seine Schulden begleichen kann? Könnte auf diese Weise das verlorene Geld zurückgewonnen werden?"
Nein. Beim Spielen verliert man letztlich immer. Auch wenn die betroffene Person beim Spielen einmal höhere Summen gewinnt, werden diese wieder eingesetzt, um noch mehr zu wagen – und schliesslich zu verlieren. Aus diesem Grund wird grundsätzlich davon abgeraten, Geld zu leihen.
Wenn Sie Schulden haben, weil gemeinsame Konten oder andere gemeinsame Verpflichtungen bestehen, dann können Sie folgendes tun:
- Nehmen Sie bei einer Schuldenberatungsstelle eine Beratung in Anspruch.
- Lassen Sie die Kreditkarten sperren. Es besteht zudem die Möglichkeit, dem Glücksspielsüchtigen die Kontovollmachten zu entziehen.
- Eröffnen Sie ein eigenes Bankkonto, zu dem nur Sie Zugang haben.
- Informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer Fremdsperre im Casino (Meldung der anderen Person, welche zu Sperre führen kann).
Je schneller Sie reagieren, desto besser können Sie Ihre Finanzen schützen. Es ist nie zu spät, sich Hilfe zu holen. Weitere Tipps bei Schulden finden Sie hier.
Sprechen Sie darüber
Am liebsten würden Sie das Thema Glücksspielsucht totschweigen?
Reden hilft, auch wenn es nicht immer einfach ist. Dem Gefühlten Ausdruck zu verleihen, gibt Entlastung und hilft gleichzeitig neue Wege zu finden.
Soll man auch mit Kindern darüber sprechen?
Manche wollen die Kinder nicht einbeziehen, um sie zu "schützen". Doch Kinder bekommen oft mehr mit, als man denkt. Deshalb ist es wichtig, ihnen auf ihr Alter angemessene Informationen zu geben. Mehr darunter unter Vater/Mutter.
Kein Gespräch möglich?
Was tun, wenn aus lauter Wut, Enttäuschung und Gereiztheit kein Gespräch mehr zustande kommt? Es kann helfen, eine Drittperson miteinzubeziehen, die einen gewissen Abstand zur Situation hat. Dies kann eine Fachperson sein oder allenfalls auch jemand aus dem privaten Umfeld. Wichtig ist es, das Schweigen zu brechen.
Suchen Sie Kontakt zu anderen Menschen
Eigene Schuld- und Schamgefühle führen oft dazu, dass der Kontakt zu anderen Menschen immer mehr gemieden wird.
Dies ist für das eigene Wohlbefinden nicht förderlich. Deshalb:
- Vertrauen Sie sich nahestehenden Menschen mit Ihren Problemen an und sprechen Sie offen über die Glücksspielsucht.
- Nehmen Sie Ihren Alltag wieder in die Hand und bestimmen Sie dessen Ablauf selbst. Erledigen Sie Dinge, die für Sie und nicht für den Betroffenen wichtig sind.
«Ich kann nicht mehr – Ich weiss nicht mehr weiter»
Sie fühlen sich überfordert und wissen nicht wie weiter. Dies ist verständlich. Es ist jedoch wichtig, dass Sie Ihr Leiden nicht für sich behalten und sich helfen lassen.
Wenn Sie aufgrund der Spielsuchtproblematik in der Familie unter körperlichen oder psychischen Beschwerden leiden, haben Sie folgende Möglichkeiten:
- Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin.
- Es gibt spezialisierte Anlaufstellen! Sie können auch als Angehöriger oder Angehörige für sich selbst eine Beratung bei einer Suchtfachstelle in Anspruch nehmen.
Was kann ich als Partner/in tun?
Sie als Partner oder Partnerin können für den anderen nicht die Entscheidung treffen, mit dem Spielen aufzuhören. Aber wenn Ihr Partner/Ihre Partnerin sich dazu entschliesst, dann können Sie ihn bzw. sie dabei unterstützen und begleiten.
Wie spreche ich das Problem an?
- Informieren Sie sich ausreichend über Glücksspielsucht und nehmen Sie das Problem ernst.
- Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner offen, ehrlich und konkret über Ihre Sorgen und das, was Sie bewegt.
- Zeigen Sie ihr oder ihm in einem ruhigen Moment die Hilfsmöglichkeiten auf (z.B. Beratungsstellen).
- Versuchen Sie dabei, keine Vorwürfe zu machen. Halten Sie sich vor Augen, dass Glücksspielsucht eine Suchterkrankung ist und die Betroffenen nicht in böser Absicht handeln.
Wie kann ich helfen?
- Sie können Ihren Partner unterstützen, indem Sie für Gespräche offen sind und ihm wertschätzend gegenüber stehen.
- Nehmen Sie die Glücksspielsucht ernst, geben Sie ihr aber nicht so viel Raum, dass sie alles andere überdeckt.
- Gönnen Sie den Sorgen auch mal eine Pause: Vereinbaren Sie Zeitfenster, in denen Sie sich gemeinsam ganz bewusst anderen, freudigen Aktivitäten widmen. In diesen Zeitfenstern soll die Glücksspielsucht nicht Thema sein.
Was soll ich nicht tun?
- Leihen Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin kein Geld.
- Übernehmen Sie keine Kredite, bezahlen Sie keine offenen Rechnungen und gleichen Sie das überzogene Konto nicht aus.
- Lügen Sie nicht für ihn oder sie (z.B. ihn beim Arbeitgeber krank melden, wenn er ins Casino geht oder die Nacht mit Online-Glücksspielen verbracht hat).
- Drohen Sie keine Konsequenzen an, die nicht durchsetzbar sind oder die Sie nicht konsequent durchsetzen wollen (z.B. mit einem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung drohen).
- Nehmen Sie ihm oder ihr keine Versprechungen ab, die kaum umzusetzen sind. Können diese nicht eingehalten werden, ist die Enttäuschung auf beiden Seiten gross.
- Bagatellisieren Sie die Folgen des Glücksspiels nicht.
Was kann ich als Vater/Mutter tun?
Es ist oft gar nicht so leicht herauszufinden, ob der Sohn oder die Tochter ein Problem mit Geldspielen hat. Viele Anzeichen können auch andere Ursachen haben. Grundsätzlich gelten folgende Tipps:
- Diskutieren Sie zusammen mit mit Ihrem Sohn, Ihrer Tochter über die Thematik und lassen Sie sich von ihnen zeigen, was genau gespielt wird und was die Faszination für sie ausmacht.
- Geben Sie keine Kreditkartendaten heraus. Auch nicht in einem anderen Zusammenhang.
- Behalten Sie den Überblick auch über die Telefonrechnung, denn auch über das Telefon können Käufe getätigt werden. Reagieren Sie rasch bei steigenden Beträgen.
Glücksspiel = Games?
Neben Glücksspielen, bei welchen der Spielverlauf ganz oder mehrheitlich vom Zufall abhängt, gibt es auch Gratis-Videospiele, bei welchen man sich im Verlaufe des Spiels durch Käufe von Gadgets Vorteile verschaffen kann. Auch bei diesen Spielen kann es zu hohen Ausgaben kommen. E handelt es sich dabei aber nicht um Geldspiele, sondern um Online-Spiele (Games) mit Geldeinsatz.
Games und Glücksspiele sind jedoch nicht immer klar voneinander trennbar. So ist es z.B. bei Übertragungen von eSport-Turnieren, bei denen Gamer gegeneinander antreten, möglich, Wetten auf den Spielausgang zu platzieren. Auch finden sich teilweise Glücksspielelemente in der virtuellen Spiele-Welt von Games. So kann beispielsweise eine Spielfigur in ein virtuelles Casino gehen und sein Spielgeld auf Glücksspiele setzen. Hier finden Sie ausführlichere Informationen zum Thema Glücksspielelemente in Games.
Gratis-Nummern "0800 xx xx: sind nicht immer gratis"
Egal ob es sich um ein Gewinnspiel wie bspw. einen Wettbewerb oder den Kauf von Guthaben für ein Game handelt, 0800-Nummern zu wählen, kann mehrere Franken pro Minute kosten. Da heute viele Jugendliche ein Smartphone besitzen, ist es für die Anbieter einfach, auf diesem Weg an das Geld heranzukommen.
Mehr Privatsphäre auf dem Handy?
Wussten Sie, dass Smartphone-Apps ungefragt auf die gespeicherten privaten Daten (Ortsbewegungen, Nutzerdaten, Adressdaten, gespeicherte Medien etc.) zugreifen, wenn diese nicht selbständig blockiert werden? Unter “Einstellungen” kann man den Zugriff sperren.
Wann muss ich mir Sorgen machen?
Die Situation wird problematisch, wenn Ihr Sohn oder Ihre Tochter
- mit Spielen versucht, bereits erlittene Verluste wettzumachen;
- andere Interesse, die Schule oder die Ausbildung vernachlässigt;
- unruhig wird, weil er/sie nicht spielen kann;
- trotz Problemen weiter spielt;
- den Vorsatz, nicht zu spielen, nicht einhalten kann.
Wo gibt es Hilfe?
Zögern Sie nicht, fachliche Hilfe zu suchen. Jugendberatungsstellen, Suchtberatungsstellen oder Erziehungsberatungsstellen können Ihnen und Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter helfen. Zögern Sie nicht, alleine oder gemeinsam um Rat zu fragen.
Mehr Informationen zum Thema «Eltern von Jugendlichen und Glücksspiel»: Elternbrief von Sucht Schweiz
Was kann ich als Sohn/Tochter tun?
Dein Vater oder deine Mutter hat ein Geldspielproblem und das beschäftigt dich. Es ist wichtig, dass du verstehst, dass Spielsucht eine Krankheit ist. Du bist nicht für die Krankheit verantwortlich und kannst nichts dafür, wenn sie oder er sich nicht ändern will.
Aber für DEIN eigenes Leben kannst du Verantwortung übernehmen. Es ist wichtig, dass du auf dich aufpasst. Hier ein paar Möglichkeiten, was du für dich tun kannst.
Sprich darüber
Du hast das Recht, darüber zu sprechen und es ist wichtig, dass du dies tust und dir Hilfe holst, wenn du welche brauchst.
Kannst du mit dem Elternteil, der nicht spielt, darüber sprechen? Wenn ja, dann sag ihm, was dir Sorgen und was dir Angst macht. Hab keine Bedenken zu sagen, wie es dir geht. Du hast das Recht dazu.
Hast du Freunde, mit denen du darüber sprechen kannst?
Du kannst auch mit jemandem ausserhalb deines Zuhauses darüber reden, zum Beispiel mit deiner Grossmutter oder deinem Götti, oder mit einer anderen erwachsenen Person, die du gern hast (ein Lehrer, eine Nachbarin usw.).
Auch Hausärzte oder –Ärztinnen oder spezialisierte Suchtberatungsstelle können Fragen zu Sucht beantworten.
Und falls du darüber sprechen magst, aber nicht weisst mit wem, dann kannst du gratis und anonym die Telefonnummer 147 (für Kinder/Jugendliche) anrufen. Oder schriftlich oder telefonisch eine Frage stellen.
Tu dir was Gutes
Auch wenn es zuhause schwierig ist, darfst du Spass haben und dich mit Freunden treffen! Es ist sogar sehr wichtig, dass du eigene Freizeitaktivitäten planst. Erlebst du schöne Momente, wird es dir gut gehen und das wird dir wiederum helfen, dich in schwierigen Momenten stärker zu fühlen. Wenn du etwas für dich tust, bedeutet das nicht, dass du deine Familie vergisst.
Du kannst einem Hobby nachgehen: eine Sportart, ein Instrument, Zeichnen, die Pfadi – Alles, was Freude bereitet, ist erlaubt! Nutze Aktivitäten, die von der Schule angeboten werden, falls es welche gibt.
Wo finde ich Hilfe?
Es gibt in jedem Kanton Beratungsstellen, die du aufsuchen kannst und die dir Fragen beantworten und weiterhelfen.
Was du ebenfalls immer tun kannst, wenn du ein Bedürfnis hast, zu reden: Die Gratis-Nummer 147 von Pro Juventute für Kinder und Jugendliche anrufen.
Es gibt viele Internetseiten für Jugendliche, die dir bei Fragen weiterhelfen können. Auf www.meinselbstwertgefuehl.ch erfährst du, wie du dein Selbstvertrauen aufbauen kannst. Fragen rund um Konsum, Sucht, aber auch andere Themen, die dich interessieren könnten, findest du unter www.feel-ok.ch. www.mamatrinkt.ch gibt dir Tipps, wie du mit der Sucht eines Elternteils umgehen kannst. Der Fokus liegt bei dieser Seite auf der Alkoholsucht, doch die Tipps können dir auch in deiner Situation helfen.
Was kann ich als Arbeitgeber / Vorgesetzte / Mitarbeitende tun?
Sie vermuten, dass Ihr Mitarbeiter / Ihre Mitarbeiterin ein Geldspielproblem hat? Vielleicht hat er oder sie Sie sogar um Hilfe gebeten, klagt über finanzielle Probleme oder möchte, dass Sie ihm/ihr den Lohn frühzeitig überweisen? Sie fühlen sich unsicher, wie Sie reagieren können. Hier finden Sie Tipps für einige typische Situationen.
Ich vermute eine Geldspielproblematik bei meinem Mitarbeitenden. Soll ich ihn oder sie darauf ansprechen?
Wenn Sie Vorgesetzte/r sind, geht es nicht darum, die Geldspielproblematik aufzudecken. Bleiben Sie bei den Fakten zu Arbeitsverhalten und Leistung. Wenn Sie dazu Veränderungen bei Mitarbeitenden beobachten, sprechen Sie diese an und treffen Sie Vereinbarungen dazu. Die Ursache kann auch eine andere sein und es ist nicht Aufgabe des oder der Vorgesetzten, eine Diagnose zu stellen.
Mein/e Mitarbeiter/in hat mir gesagt, er/sie habe ein Geldspielproblem. Was kann ich tun?
Ihr/e Mitarbeiter/in hat Vertrauen zu Ihnen, das ist positiv zu werten. Gleichzeitig ist es wichtig, Ihre Grenzen als Vorgesetzte/r zu kennen und zu wissen, was Sie tun können.
Informieren Sie sich über Glücksspielsucht. So können Sie das Verhalten der Betroffenen besser nachvollziehen.
Wertschätzen Sie das Vertrauen, welches er oder sie Ihnen entgegen bringt, aber nehmen Sie niemals eine therapeutische Haltung ein. Bleiben Sie bei Aspekten, welche die Arbeits- und Leistungsfähigkeit betreffen und treffen Sie Zielvereinbarungen diesbezüglich.
Raten Sie dem oder der Mitarbeiter/in, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Mein/e Mitarbeiter/in fragte mich, ob er den Lohn früher erhalten könne? Mein/e Arbeitskolleg/in wollte Geld bei mir leihen? Wie reagiere ich?
Grundsätzlich ist davon abzuraten, Geld zu leihen, wenn ein Verdacht auf eine Geldspielproblematik besteht. Indem Geld geliehen wird, unterstützt man die Person, weiter zu spielen.
Gibt es sowas wie Warnsignale, wie man eine Geldspielsucht bei einem oder einer Mitarbeiter/in oder Arbeitskolleg/in frühzeitig erkennen kann?
Es gibt Zeichen, die darauf hindeuten können, dass eine Geldspielsucht besteht:
- Der/die Mitarbeiter/in benutzt den Arbeitscomputer, um zu spielen
- Der/die Mitarbeiter/in leiht Geld von anderen Mitarbeitern
- Der/die Mitarbeiter/in verlangt den Lohn vorziehen zu können
- Der/die Mitarbeiter/in wirkt gestresst, reagiert gereizt, wenn ihn jemand auf Spielen anspricht
Trotzdem bleibt es sehr schwierig, da immer auch andere Ursachen dahinter stecken können. In der Rolle als Vorgesetzte/r ist es wichtig, Beobachtungen und Veränderungen über einen gewissen Zeitraum zu notieren. So hat man in einem klärenden Gespräch etwas in der Hand. Bleiben Sie dabei bei den Fakten zu Arbeits- und Leistungsverhalten, welches Sie beobachten konnten.
Was kann man tun, wenn die Vermutung besteht, dass ein/e Arbeitskolleg/in unter einer Spielsucht leidet?
Informieren Sie sich am besten über Glücksspielsucht und nehmen Sie das Problem ernst. Sprechen Sie mit dem oder der Kolleg/in offen, ehrlich und konkret über Ihre Sorgen und das, was Sie beobachtet haben. Sprechen Sie in Ich-Form und über wahrgenommene Veränderungen. Die Sucht muss dabei nicht unbedingt angesprochen werden. Zum Beispiel: "Ich mache mir Sorgen um dich, da du in letzter Zeit so bedrückt wirkst. Ist alles in Ordnung bei dir?". Respektieren Sie es, falls der oder die Kolleg/in nicht darüber sprechen will.
Falls die betroffene Person sich Ihnen öffnet, zeigen Sie ihm/ihr nach Möglichkeit in einem ruhigen Moment Hilfsmöglichkeiten auf (z.B. Beratungsstellen).
Schützen Sie sie jedoch nicht vor Vorgesetzten und KollegInnen, indem Sie für sie Aufgaben übernehmen oder Fehler decken. Damit ist dem oder der spielsüchtigen Person nicht geholfen.
Auch angehörige Person können Spielsperren veranlassen. Hier finden Sie mehr Informationen zu Spielsperren: