Kampagne 2018: Sportwetten
Kampagne 2018 zu Sportwetten: «Informier dich, wenn das Spiel mit dir spielt»
16 Deutschschweizer Kantone lancierten eine Kampagne zur Sensibilisierung für Spielsucht bei Sportwetten. Im Fokus stand der Fussball, da dort am meisten gewettet wird. Mit Köbi Kuhn und der Unterstützung diverser Fussballclubs wurde ein breites Publikum für die Gefahren eines problematischen Wettverhaltens sensibilisiert.
Emotionen, Nervenkitzel, Leidenschaft. Der Fussball zieht sowohl als Sport wie auch als Wettangebot viele Menschen in seinen Bann. Zahlen zeigen, dass gerade Grossereignisse wie die Fussball-WM viele Personen zu Wettspielen verlocken. Der Umsatz des Sportwettenmarktes wächst beständig. Die Kehrseite: Manche Spieler verlieren die Kontrolle über ihr Wettverhalten, häufen Spielschulden an und leiden an körperlichen oder psychischen Beschwerden. Auch die Beziehungen zu Familie und Freunden oder das Berufsleben können aus dem Gleichgewicht geraten.
Mit Köbi Kuhn in Fussballstadien
Die lancierte Sensibilisierungskampagne machte auf Risiken eines problematischen Verhaltens bei Sportwetten aufmerksam. Sie sprach gezielt ein fussballaffines Publikum an. Mit Köbi Kuhn konnte eine bekannte Persönlichkeit als Fussballbotschafter gewonnen werden. Ein mit ihm produzierter Videoclip machte die Begeisterung für den Fussball spürbar und thematisierte im Zusammenspiel mit der Geschichte eines Betroffenen gleichzeitig die Probleme, wenn das Wettfieber überhandnimmt. Der Spot lief mit der Unterstützung von sechs Deutschschweizer Super League-Clubs einmalig in den Fussballstadien und bei Liveübertragungen im Fernsehen und Onlinebereich.
Online-Angebote mit erhöhtem Suchtpotenzial
Wenn Sportwetten zum zentralen Lebensinhalt werden und die Beschäftigung damit vor anderen verheimlicht wird, sind dies typische Symptome für problematisches Wettverhalten. Dabei sehen Betroffene die Sportwetten nicht als Geldspiel. Vielmehr führen sie die Gewinnaussichten auf ihr Können zurück, weil sie sich intensiv mit dem Thema bzw. mit entsprechenden Statistiken und Tabellen beschäftigen. Dies ist ein Trugschluss, auch für Kenner ist das Voraussehen eines Spielergebnisses weitgehend vom Zufall abhängig. Auch Sportwetten sind Glücksspiele. Sportwetten werden oft online genutzt, was ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Sucht darstellt. Die Angebote sind 24/7 verfügbar, der Bezug zum realen Geld geht verloren und eine soziale Kontrolle fehlt.
sos-spielsucht.ch bietet Hilfe
Ersteller der Kampagne ist Spielen ohne Sucht, welches sich an Glücksspielende im Allgemeinen und im Kampagnenzeitraum spezifisch an Sportwettende richtet. Sowohl Betroffene wie auch ihre Angehörige finden sämtliche Inhalte einschliesslich des Beratungsangebots und der Helpline 0800 840 840 (anonym und kostenlos) auf sos-spielsucht.ch. Dort ist ab dem 27. August 2018 als Kurzvideo die eindrückliche Geschichte eines ehemaligen Sportwettensüchtigen verfügbar.
Über die Kampagne
Die Sensibilisierungskampagne wurde vom Programm zur Glücksspielsuchtprävention von Sucht Schweiz und der Perspektive Thurgau im Auftrag von 16 Deutschschweizer Kantonen (AG, BE, BL, BS, LU, NW, OW, SO, UR, ZG, AI, AR, GL, GR, SG, TG) durchgeführt.
Ausstrahlung des Videoclips an Super League-Spielen (vor dem Anpfiff)
25.08.2018: FC Zürich – FC Basel
26.08.2018: Grasshopper Club Zürich – FC Sion
26.08.2018: FC St. Gallen – FC Luzern
26.08.2018: FC Thun – FC Lugano
02.09.2018: FC Basel – FC Thun
02.09.2018: FC Luzern – Grasshopper Club Zürich
Weitere Informationen
Monique Portner-Helfer und Markus Meury, Mediensprecher von Sucht Schweiz.
Tel. 021 321 29 74, mportner-helfer@suchtschweiz.ch (Montag bis Mittwoch)
Tel. 021 321 29 63, mmeury@suchtschweiz.ch (Mittwoch bis Freitag)
Medien:
Fernsehen:
SRF Tagesschau, Hauptausgabe
Print/Online:
20 Minuten
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